Asphalt-EifelX – Tourtagebuch
[2009/08/18 - mc]

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Hilmar mit Blick auf die VoreifelHier kommt der ausführliche Bericht zu unsererm Asphalt-Eifelcross. Mit dieser Tour habe ich meinen lang gehegten Plan, die Eifel einmal von Norden (Aachen) nach Süden (Trier) zu überqueren, in die Tat umgesetzt. Eigentlich wollte ich das Ganze mit dem MTB auf irgendwelchen Wanderwegen machen, aber irgendwie wollte dieses Vorhaben nie die Planungsphase verlassen. Also habe ich mir ein Rennrad gekauft und mir meinen Schwager Hilmar unter den Arm gepackt, und das Ganze mit dem RR in die Tat umgesetzt. Oder vielleicht war’s auch so: Die Idee ist in Bierlaune entstanden, ich habe dann ein Rennrad gekauft (weil die von alleine fahren) und Hilmar hat mich im Windschatten über die Eifel gezogen. Vielleicht war’s auch ganz anders. Auf jeden Fall sind wir von Euskirchen über Aachen nach Trier gefahren.

Start dieser 3-Tagestour ist Euskirchen. Zum einen, weil ich dort wohne und zu anderen, weil man vom Zielort Trier auf direktem Weg und ohne viel Zirkus mit dem Regionalexpress zurückfahren kann. Von Euskirchen aus geht es über Feldwege, Kommunal- und Landesstraße erst einmal 15km eben an Zülpich vorbei durch die Voreifel bis Bürvenich. Dort beginnt der erste ‚ernste‘ Anstieg durch den Düttling und an Wolfgarten vorbei auf den Kermeter. Nach einer schönen und schnellen Abfahrt kann man am Kiosk der Rursee-Schifffahrt die Flaschen auffüllen und bei einem Eis die Landschaft genießen. Wer die Tour in kleinere Etappen aufteilen möchte kann hier – nach ~50km/500hm – sein erstes Lager im Hotel Der Seehof aufschlagen.

Mit kalten Beinen geht’s nach dieser Pause direkt in die Bergwertung des Radklassikers „Rund um Schmidt“ nach – na? richtig! – Schmidt. Die knapp 100hm gehen bös in die Beine. Von Schmidt aus führt der Weg an Roetgen und Kornelimünster vorbei nach Aachen. Den Besuch in Aachen kann man sich – wenn man etwas weniger Kilo-/Höhenmeter machen will – eigentich sparen. Wir sind aber trotzdem in der City ein Fischbrötchen essen gefahren. Wenn man ja schon mal da ist…

Der Aufstieg von Aachen in Richtung Monschau erfolgt teils auf kleineren Seitenstraßen, teilweise aber auch auf der sog. Himmelsleiter und den daran angrenzenden Radwegen. Oben angekommen muß man nur noch durch ziemlich schnelle und spassige Serpentinen nach Monschau ‚runterrollen‘. Wir residierten im ‚Hotel Royal‚ für 24€ mit Fahrradstellplatz in der Garage. Also, wir residierten nicht in der Garage, sondern da schliefen die Fahrräder.

Wie in der Zone: Brötchenkauf in Monschau. Sonntags Morgens.Nach einem leckeren Frühstück begann der zweite Tag direkt mit einem Problem(chen). In Monschau gibt es weder eine Tanke noch ein Büdchen welches schon früh morgens auf hat. Wir haben uns dann in der örtlichen Bäckerei (die Sonntags morgens rappelvoll war) mit Laugenstangen und zu teuren Getränken eingedeckt. Tipp an dieser Stelle: die Flaschen im Hotel vollmachen! Wieder geht’s mit kalten Beinen von Monschau – als erste Bergprüfung des Tages – hoch in Richtung Monschau Höfen (wo es eine Tanke gibt! Argh!) und weiter in Richtung ‚Feuerwachturm‘ und Schleidener Forst. Am Feuerwachturm verlassen wir die Heimat in Richtung Belgien und überfahren relativ bald die Grenze. Belgien zeigt sich von seiner besten Seite. Super Wetter, interessantes Gelände (ein ewiges auf und ab) und herrliche Ausblicke! Bei Mützenich kommen wir wieder zurück nach Deutschland – die Eindrücke und Ausblicke bleiben aber gleich schön. Das wellige Gelände zehrt und so suchen wir in Bleialf eine Möglichkeit, die Flaschen aufzufüllen. In einer Bäckerei finden wir eine ältere Dame, die uns 6 Liter Apfelsatz, Cola und Leitungswasser für 4€ verkauft. Solltet Ihr da auch die Flaschen auffüllen, dann bestellt mal schöne Grüße! Weiter ging’s auf wenig befahrenen Straßen, konstant anstrengend und schön bis nach Bettingen. Zwischendurch kam noch einmal ein Tanke – ich weiß nicht mehr wo, aber die Flaschen waren gerade leer. In Bettingen angekommen bezogen wir unser Zimmer im ‚Hotelchen Arte‘, wo wir sehr freundlich empfangen und sehr gut bewirtet wurden. Auch hier kostete das Zimmer mit Frühstück 24€ und das Schnitzel „Eifeler Art“ war echt super! Wir können dieses Haus uneingeschränkt empfehlen! Abends gaben wir uns – wie echte Sportler das nunmal so tun – dem Weizenbier hin. Auch in dieser Disziplin erreichten wir olympisches Niveau 😉

Hilmar and the Porta NigraDer dritte und letzte Tag unserer Eifelüberquerung begann mit einem leckeren Frühstück bei strahlendem Sonnenschein im Biergarten des Hotelchens. Nach einiger Rüstzeit und der garstigen Erkenntnis, dass Hilmars GPS-Batterien leer und der Track nachts irgendwie (?) gelöscht worden war, ging’s zur nächsten Bank. Aber in Bettingen gilt: Bank <> Geldautomat. Egal. Auch am letzen Tag durfte der knackige Anstieg am Anfang und mit kalten Beinen nicht fehlen. Und: er kam. Von Bettingen nach Stockem hoch geht’s saumäßig den Berg hoch. Schon wieder egal. So hat man auf den ersten 5 Kilometern die 300hm des Tages schon erledigt. Und in der Tat: ab Bollendorf ging’s zuerst an der Sauer und später an der Mosel nur noch bergab. Herrlich. Hilmar versuchte auf den luxemburgischen Straßen noch ein wenig den Schnitt nach oben zu treiben und ich versuchte, nicht abgehängt zu werden. Beides gelang. In Trier beeilten wir uns, noch schnell die Porta Nigra anzuschauen um dann auf dem Bahnhofsvorplatz aus den Radschuhen in die FlipFlops zu wechseln. Die Tatsache, dass es in Trier im Bahnhofskiosk für die Heimfahrt nur Bitburger und Warsteiner gab konnten wir so gerade noch verkraften. Schade war, dass der Zug, den wir urgsprünglich geplant hatten, Montags nicht fuhr. So waren wir dann halt eine Stunde später zu Hause…

Am Ende der drei Tage hatte ich 280 Kilometer mit 3000 Höhenmetern und guten 12 Stunden Zeit im Sattel ‚auf der Uhr‘. Im einzelnen sahen die Etappen so aus:
Tag 1: Euskirchen – Aachen – Monschau: 120km, 1600hm, 5:30 Fahrzeit
Tag 2: Monschau – Bleialf – Bettingen: 100km, 1200hm, 4:30 Fahrzeit
Tag 3: Bettingen – Bollendorf – Trier: 60km, 300hm, 2:15 Fahrzeit

Insgesamt eine anspruchsvolle und wunderschöne Tour mit herrlichen Ausblicken auf und in die Eifel. Kann ich nur empfehlen und machen wir bestimmt nochmal. Ein Eifelcross West-Ost-West wäre doch ein gutes Ziel…

Die Fotos zu dieser Tour gibt’s bei Google Picasa, meine Biodaten gibt’s auf der Seite „In den Beinen“ und die GPS Tracks bei www.gps-tour.de. Viel Spass beim Nachfahren…





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