Mein MTB-Marathon in Pfronten
[2007/06/26 - mc]

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Heike und Martin 'oben'Update! Neue Fotos sind online!
Am 22.06. war es endlich soweit: das XALPS.DE machte sich auf den Weg in die Berge. Und zwar in die richtigen Berge. Der MTB-Marathon in Pfronten stand auf dem Plan. Die Veranstalter hatten einen Mountainbike Marathon mit 52 Kilometer Länge und 1900 zu überwindenden Höhenmetern ausgeschrieben. Das stellte für alle (bis auf NoWay) eine ganz neue Herausforderung dar – waren unsere bisherigen Strecken (was die zu überwindenden Steigungen angeht) doch eher seicht. Aber schön der Reihe nach…

Pasta PartyHeike sammelte mich gegen 14:00 Uhr in Bonn ein und wir konnten uns auf die 550km nach Pfronten machen. Das Auto haben wir schon am Abend vorher beladen, so dass wir ohne großen Zirkus durchstarten konnten. Der Ferienanfang in NRW machte uns zum Glück keinen Strich durch die Rechnung und auch der schwäbische Feierabendverkehr fiel eher harmlos aus. Nach fünfeinhalb Stunden standen wir also vorm „Haus Alpengarten“. Bernhard und Pascale haben auf Ihrem Rückweg vom Gardasee einen kleinen Zwischenstopp eingelegt und im gleichen Haus eine Wohnung gemietet. So konnten wir flux ein Begrüßungsbier trinken. Bernhard hat ja immer ein oder zwei Bier dabei. Der Rest vom Team trudelte nach und nach ein und so wir begannen gegen 22Uhr mit der Pasta-Party. Pascale und NoWay übertrafen sich dabei selber und zauberten eine gewaltige Portion (1.5 Kilo Nudeln) köstlicher Tagliatelle auf den Tisch. Dazu gab es Wasser [und für Bernhard und mich Bier :-)] Richtig früh waren wir nicht im Bett, richtig spät war es allerdings auch nicht.

GewuselAm Morgen des 23. Juni 2007 gingen um 08:00 Uhr die Wecker. S****y war schon seit ~5 Uhr wach und saß fertig gerödelt auf der Couch. Sein Bike war auch schon vorbereitet und so konnte er sich uneingeschränkt Sponge Bob im Fernsehen widmen. Das Frühstück wurde von unserem Betreuerstab köstlich und reichlich zubereitet. In diesem Zusammenhang sei NoWays Latte Macchiato hervorgehoben! Eine Wohltat. Salz hatten wir zum Glück auch reichlich, denn Salz ist wichtig! Wichtiger als z.B. Pfeffer! Wobei Pfeffer auch wichtig ist. Den hatten wir aber vergessen. Nicht so wichtig. Gegen 10:00 machten wir uns auf den Weg zur Breitenbergbahn. Heike, Markus, M**c und ich mit den Bikes – Pascale, D*****a und Bernhard mit dem Auto. Dieses konnten sie unter Zuhilfenahme von Bernhards Presseausweis direkt am Festzelt parken. Das Anstellen zur Startnummernausgabe gestaltete sich etwas kompliziert, da die Anfangsbuchstaben (nach diesen sollte man sich anstellen) so angebracht waren, dass man sie vor lauter Leuten nicht sehen konnte. Ein wildes Gewusel war das Ergebnis. Irgendwann hatten wir aber alle unsere Nummern und konnten uns ans Sortieren der Ausrüstung machen. S****y sah das Damoklesschwert eines Kettenrisses über sich schweben und besorgte sich noch schnell einen Ketennietstift und ein Kettenschloss. Die Frage, ob eine schwarze Kettenniete auch für eine Shimano 9-fach Kette passt, sollte noch für die eine oder andere Diskussion sorgen und ist immer noch nicht abschließend geklärt. Ich sage „Nein, schwarze Niete ist für 8-fach Ketten und silberne Niete ist für 9-fach Ketten!“. S****y und NoWay sehen das anders. Naja, ich weiß ja, dass ich recht habe 🙂

StartaufstellungDann war es endlich soweit: Um 11:45 begaben wir uns in die Startaufstellung und sortierten uns, unserem Leistungsniveau entsprechend, ‚hinten‘ ein. Der Startschuss erfolgte um Punkt 12:00 Uhr mit einem Bolzen-Schußaparat. Im Vorfeld versuchte der Moderator dem einsilbigen Schützen Details zu diesem Schußaparat zu entlocken. Dies gestaltete sich aber schwierig: „Ist das gefährlich?“ – „Na.“, „Womit schießen wir denn hier?“ – „Schwoazpulva.“, „Ist das Ding schwer?“ – „Ajoh.“. usw. Geknallt hat’s aber gut. Das Feld ging also auf die Reise. Zuerst führte die Strecke einige Meter in Richtung Österreich und dann am Pfrontener Campingplatz in den Berg. Spätestens seit Helge Schneiders Biografie „Guten Tach!“ wissen wir, dass man in den Berg geht. Der im Vorfeld angekündigte und von den Führungsfahrern gefürchtete Stau blieb aus, es ging sogar für meinen Geschmack recht zügig über die ersten hundert Höhenmeter. Die erste Abfahrt hatte es bereits in sich und zwang den einen oder anderen Biker zum absteigen. Uns nicht. NoWayNun ging es einige Kilometer durch hügeliges Gelände bis an den Fuß des Edelsbergs. Dort stand die erste Prüfung an. „600 Höhenmeter am Stück kennt der Rheinländer an sisch esuu ja nitt.“ Aber genau das stand jetzt an. Bereits nach der ersten Kurve war ich für mein 34er Ritzel dankbar. Das war ich an diesem Tag übrigends mehrfach. 23,99€ gut investiert! Durch herrliche Landschaft, vorbei an grasenden Kühen, umzingelt von jubelnden Wanderern ging es den Berg hoch. Ein wenig deprimierend war der steinalte Traktor, der uns stinkend und mit erderschütterndem „Plopp Plopp Plopp Plopp Plopp Plopp“ überholte. In der Ebene hätte ich das Ding mit einem Rolator überholt. Aber an diesem Berg eben nicht. Zwischen 17% und 18% Steigung zeigte der Ciclo zu dieser Zeit an.

Kappeler AlmDie Verpflegungsstation an der Kappeler Alm auf 1340m war ein echtes Highlight! Die Strecke führte über die Dachterasse der Hütte. Musik aus fetten Boxen (z.B. „Deep Puple – Smoke on the Water“), eine jubelnde Meute und leckere Verpflegung luden zu einer Pause ein. Der nun folgende Anstieg zum Kappelköpfl hatte es in sich – Tragen/Schieben war angesagt. Belohnt wurden wir dann mit einigen Kilometern bergab auf guten, teils asphaltierten Wegen. Schieben?Die nächste Verpflegungsstation befand sich am Fuße des Himmelsreichs. Guter Platz, denn nun gings richtig bergauf. 3 Kilometer mit durchschnittlich 20% Steigung fordern einem Flachländer alles ab. Die größte vom Ciclo gemessene Steigung war 22% – und das über einige hundert Meter! Das Himmelreich hatte ich mir zwar anders vorgestellt, aber den Kühen schien es zu gefallen. Die Abfahrt vom Himmelreich war recht knackig und zwang manch einen vom Bike. Nun ging es 4 Kilometer über den Radweg an der Bundesstraße Richtung Tannheimer Tal lang zur alten Grenzstation. Dort befand sich auch die letzte Verpflegungsstation. Dem Schriftzug „Jetzt wirds ernst!?“ konnte ich zu der Zeit noch ein Lächeln abgewinnen. 700 Höhenmeter galt es nun auf der Rückseite des Breitenbergs zu bezwingen. Jeder Meter war (beinahe) eine Qual. Aber ich tat’s ja freiwillig! Das Lächeln war zwischenzeitlich aus meinem Gesicht verschwunden und kehrte nur beim Passieren der „Breitenberg-Trommler“ kurz zurück. Nach 350hm musste ich Pause machen. Es ging nicht mehr. Heike hatte mich in der Zwischenzeit abgehängt, hinter mir war niemand, der mir meinen Platz streitig machen konnte, und so gönnte ich mir 2 Minuten Pause und noch ein Squeezy. Oben!Die nächste (unfreiwillige) Pause machte ich 100 Höhenmeter und einen halben Kilometer vor dem Gipfel: Plattfuß. Der war aber schnell geheilt und so konnte der letzte Streckenabschnitt in Angriff genommen werden. Heike hatte getreu unserer Abmachung „Wir kommen zusammen oben an“ auf mich gewartet [ich hatte es andersherum geplant ;-)] und so fuhren wir gemeinsam über die letzte Zeitnahme. „Ihr seid oben!“ rief der Zeitnehmer „Ab jetzt geht’s nur noch berab!“. Obwohl ich es eigentlich nicht glauben konnte war es wirklich so. Wir waren oben! Der Breitenberg war bezwungen! Nach einem kurzen Schwätzchen mit dem freundlichen Sani am höchsten Punkt der Strecke (1650m) machten wir uns auf den Weg ins Tal. 800 Höhenmeter galt es auf kurvigen Schotterpisten abzuspulen. Die Bremsen und Reifen hielten und so kamen wir nach fünfeinhalb Stunden (endlich) ins Ziel!

Bierchen im ZielDort wurden wir von D*****a, Pascale und Bernhard jubelnd empfangen. M**c war auch schon angekommen und hatte sogar 10 Minuten nach seiner Zielankuft noch ein fettes Grinsen im Gesicht. Verständlich, dass die ersten zwei, drei Bier besonders lecker waren…

Update: Anne vermisste den vierten Fahrer – hier ist er!
Wir kamen alle ins Ziel, und zwar in der folgenden Reihenfolge:

  • S****y in 05:19:23
  • Heike in 05:29:08
  • Conzi in 05:29:10
  • NoWay in 05:37:38

Den Abend ließen wir nach einem leckeren Abendessen beim „Dorfwirt“ mit einigen Bieren auf dem Balkon ausklingen…

Fotos in rauhen Mengen gibt es in der XALPS.DE-Galerie. Der Track kann in diversen Formaten (auch Google-Earth) bei www.gps-tour.info heruntergeladen werden.





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