Rursee Achter Extrem [2008/04/23 - mc]
Endlich gibt es nochmal von einer spektakulären Tour zu berichten. Eigentlich fängt alles genau so an, wie im Bericht zu „Oberbettingen – alles aussteigen!“ – mal abgesehen von dem Zug. Kurzfassung: Gute Wettervorhersage, 2 Tage Spontanurlaub, Bike auf Smart gebunden, zum Rursee geeiert. Das erste denkwürdige Erlebnis hatte ich im Edeka in Heimbach. Da ich das Frühstück zu Hause ausgelassen hatte, stand ich nun in Heimbach im Edeka in der Bäckerei und orderte 2 Schoko-Croissants. Die freundliche Bäckereifachverkäuferin erkundigte sich dann nach meinem Fahrradträger: „Was ist denn das für eine jecke Konstruktion auf Ihrem Auto? Haben Sie das selbstgebaut? Das sieht ja interessant aus! Und so praktisch!“ Freundlich erwiederte ich „Nein, nein! Das ist ein Smart-Fahrradträger! Den kann man so kaufen. Wir sind ja hier in Deutschland, da darf man soetwas nicht einfach selber bauen!“ Und dann ging’s los: „Wir, also mein Mann und ich, haben einen Peugeot. Ich weiß jetzt aber garnicht mehr wie der heißt. Der Mittlere, wissen Sie?! Da sind wir ja auch sehr zufrieden mit…..“ Lächelnd und freundlich winkend verließ der Leithengst die Lichtung.
Am Rursee (Schwammenauel) war mein Fahrrad dank des vorgenannten Fahrradträgers schnell abgeladen und ich begab mich auf meinen Weg. Achso – wo’s hingehen soll? Nach Monschau! Eigentlich wollte ich von Euskirchen aus dem HWW11 nach Monschau folgen. Leider ließ sich kein Rücktransport organisieren, was mich auf die Idee brachte, das Ganze als „Rundkurs“ mit Start in Schwammenauel zu fahren. Es ging also los. Die ersten 10 Kilometer geht es gemütlich auf der Seerandstraße auf der Südseite des Rursees bis nach Rurberg. An einem Frühlings-Dienstagsmorgen war hier nichts los. Weit und breit kein Mensch. In Rurberg geht’s über die Staumauer und auf den HWW11 – den Ahr-Venn-Weg. Nun folgt auch schon die erste Prüfung des Tages: Der Anstieg Richtung Dedenborn hat stellenweise bis zu 20° und zieht sich. In Dedenborn habe ich den HWW11 verloren und musste mich durch die Serpentinen nach oben kämpfen. Da allerdings kein Verkehr war, ließ sich das gut ertragen. Irgendwo hinter Dedenborn habe ich den HWW11 wiedergefunden und bin diesem über Hammer bis Monschau gefolgt. Fahrtechnisch ging’s dabei eher einfach zu. Nur der Downhill zur Bachquerung bei Rohren hatte es in sich. Heike hat mir gerade erzählt, daß sie diese doch recht technische und mit Fahrrad nicht einfach zu bewältigende Stelle bei Ihrer „Eifelüberquerung zu Pferd“ schon mit dem selbigem raufgeritten ist! Respekt!!
In Monschau gab’s ein leckeres Eis und weiter ging’s auf dem Eifelsteig. Da geht es schon knackiger zur Sache. Hin und wieder musste ich schieben. Rauf wie runter. In der Galerie kann man ein paar Stellen bewundern. Man kann von Monschau bis zum ‚Feuerwachturm‘ getrost der Beschilderung ‚Eifelsteig‘ folgen. Dieser führt einen u.a. an der Perlebach-Talsperre vorbei. An dieser traf ich auch das einzige Arschloch des Tages. Am Feuerwachturm kann man, wenn man will, mal gerade nach Belgien rübergehen/-fahren. Sind nur wenige Meter. Mich führt’s aber weiter über Hirschrott und Erkensruhr (Wenn es den „Arsch der Welt“ wirklich gibt, dann muß das hier in der Nähe sein) zurück in Richtung Einruhr. Auf der Westseite des Obersees kommt man elegant nach Rurberg. [Hinweis: Der westseitige Weg ist eigentlich den Fußgängern vorbehalten – also besser nicht Sonntags Nachmittags bei Sonnenschein versuchen ;-)] In Rurberg wollte ich mir eigentlich den HWW5 (Willi-Brodus-Weg) schnappen und über Schmitt nach Schwammenauel zurückradeln. Aber irgendwie habe ich mich verfahren und dann auf der Karte spontan eine Alternativroute ausgearbeitet. Das Ergebnis waren 200 Höhenmeter mit 10° Steigung und ein kurzer Besuch in Steckenborn. Aber Sqeezy machts ja möglich 😉 Von Steckenborn ging’s weiter nach Schmitt und von dort einen geilen Trail runter zum Seeufer. Die letzten 2 Kilometer waren dann nur noch lockeres Rollen zurück zum Auto.
GPS und Ciclo HAC4 weisen für diese Tour übereinstimmend 80 Kilometer mit 1600 Höhenmetern aus. Die Fahrzeit betrug 05:20 Stunden – unterwegs war ich 06:40 Stunden. Durchschnittliche Steigung: 8°, maximale Steigung (gefahren) 20°, maximales Gefälle (gefahen) 32°.
Unterm Strich war es eine richtig geile Tour, die ich mit Sicherheit (auf dem Hinweg rund um Dedenborn eventuell leicht abgewandelt) irgendwann nochmal fahren werde!
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