Pfronten MTB Marathon 2012
[2012/06/24 - mc]

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Auch „heuer“ habe ich es mir nicht nehmen lassen und bin zum Mountainbike Marathon nach Pfronten gereist. Die freitägliche Anreise war echt stressig und aufgrund vieler Staus auch verhältnismäßig lang. Daher war ich auch 15 Minuten zu spät zur Startnummern Ausgabe am Freitag, konnte aber das nette Startnummern Ausgabe Team mit einem Augenaufschlag davon überzeugen, mir meine Nummer doch noch zu geben. Das hat mir dann Am Samstag morgen einiges an Hektik erspart.
Mein Wecker ging um halb acht – ich war allerdings zu dem Zeitpunkt schon eine Stunde wach. Frühstück war für acht bestellt und ich hatte sogar den „Ubo-Eierbecher“ (Insider-Witz). Bis dahin lief alles perfekt. Dann fiel mit irgendwann mal auf, dass ich meine Funktionsunterhemden vergessen hatte. Ich sah mich schon den ganzen bevorstehenden Tag schwitzen und/oder (er-)frieren. Egal – zum Start! Dort angekommen bemerkte ich die Abwesenheit meiner Trinkflasche mit isotonischem Zaubergetränk. Also zurück zum Gasthaus Löwen, meinem Basislager für dieses Wochenende. Der zweite Versuch, dann mit Trinkflasche, scheiterte ebenfalls – ich hatte meine obligatorischen Pfefferminz Lutschbonbons vergessen. Der dritte Versuch war dann erfolgreich und ich ging sofort ins Warmfahren über. Und bereits beim Warmfahren hab ich mich – wie jedes Jahr – gefragt, warum ich das hier eigentlich tue!
Aber dann ging‘s los: Startschuss, erster Berg (schrecklich!), durch die „rollige Rinne“ wieder runter (geil!) und ab durch Pfronten. Dann kommt der Edelsberg. Und wieder erschien die Frage in Arial 72 vor meinem inneren Auge: „Warum? WARUM?“ Der Einstieg in den Edelsberg hat mal flockige 18% Steigung. Und dann beginn es. Das Brennen, das Kribbeln, der Schmerz zieht aus den Beinen in den Kopf und fängt an Spaß zu machen.
„Runners High“ nennen das die Läufer. Und wenn das komische Gefühl mal im Kopf angekommen ist, dann fährt es sich fast wie von alleine. Leider hält dieser Rausch nicht ewig und so fragte ich mich bald schon wieder nach dem Warum. Zum Glück kommt aber zügig die Kappler Alpe in Sicht-, oder besser, Hörweite! „Highway to hell, däng, däng! Booooooorn too beeee weieield!“ scheppert es aus den Boxen. Sollte ich irgendwann mal in Pfronten sein und den Marathon nicht mitfahren, so sitze ich sicherlich auf der Kappler Alpe. Heute indes musste ich weiter. Schiebepassage, Abfahrt, Schiebepassage, Sportheim. Steil, schnell, rollig, gefährlich. Aber das kann ich – runter bin ich gut und schnell. Gewichtsvorteil. Und ab – vollgas ins Tal! Die zweite Verpflegungsstelle kündigt das Unvermeidliche an: das Himmelreich! Ich wiederhole es gerne: wenn in den Bergen irgendwas mit „Maria…, Josef… oder Gott…“ anfängt und dann mit „…lob, …reich oder …heil“ endet, dann ist es da steil. Punkt. Und das Himmelreich ist auch steil. 21% Steigung zeigte der Tacho zwischendurch. Aber auch diese Prüfung konnte ich meistern. Die Abfahrt vom Himmelreich war „heuer“ so gut zu fahren wie noch nie. Trocken, nicht zerwühlt und schnell. Ich hatte auch nicht das Pech, dass sich vor mir einer mit einem ausgestreckten Bein runter gequält hat. Nein, Himmelreich bergab lief gut.
Die letzte Verpflegung kündigte das nächste und letzte Elend an: die Südseite des Breitenbergs. Ich bin mir nicht sicher, wie viel Höhenmeter das da sind, aber es sind 700+. Gut fahrbar, ohne Frage, aber sie fahren sich halt nicht von selbst. Relativ schnell fand ich mich in einer Gruppe älterer Herren wieder, die offensichtlich Ihren Trainingsplan auf androide Fettverteilung hin optimiert hatten. Genau wie ich. Und so überholten wir uns gegenseitig, spornten und an und schafften es dann irgendwann mehr oder weniger gemeinsam auf den Gipfel. Nun war ich also mal wieder oben. Auf dem Breitenberg mit dem MTB. Platt, müde, stolz. Was für’n Blödsinn! 😉 Für die Abfahrt habe ich dann einen Nichtangriffspakt mit einem Leidensgenossen geschlossen und dann sind wir gemeinsam den Breitenberg runter geballert! Er hatte eine GoPro am Helm und hat fleißig gefilmt. (Solltest Du das lesen – nimm mal Kontakt mit mir auf). Und dann – schwups – ist das Rennen auch schon vorbei. Man ist unten. Leider war dieses Jahr keine Heike da, die im Ziel auf mich wartete, so dass ich mir mein Finisher-Bier tatsächlich selbst holen musste 😉 Wie es weiter geht, kann man sich sicherlich denken: Bier, Bier, Transponder abgeben, Nudeln, Dusche, Bier, Bier, Jägerschnitzel, ? x Bier, Bett….
Vielen Dank an die Organisatoren und an alle Helfer, die diese tolle Veranstaltung möglich machen! Und wie sagt man so schön: nächstes Jahr wieder!

[PS: Ordentliche Fotos, GPS Tracks usw. gibt es, wenn ich wieder zu Hause bin. Ich habe zwar viel Elektronik dabei, aber hier in den Bergen dennoch nur eingeschränkte Möglichkeiten 😉 ]





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